Mit dem hervorragender achten Platz für Teamkapitän Jonas Rutsch und einer sehr guten Teamleistung hat sich der deutsche Kontinental-Rennstall „Team Lotto Kern-Haus“ bei der 79.Ausgabe der Tour de Luxembourg (UCI 2.HC), einem Etappen-Klassiker der zweithöchsten Renn-Kategoríe nach den World-Tour-Rennen, hervorragend präsentiert. Der Schwenninger Jan Hugger wurde 52. mit 7'33 Minuten Rückstand auf den Sieger Jesús Herrada und 18ter als Zweitjüngster Fahrer in der Nachwuchswertung (bis 25 Jahre).

Sein Fazit nach den fünf harten Tagen im Großherzogtum: „Eine sehr gute Rundfahrt für das Team mit einem extrem starken Jonas Rutsch. Mit meiner Leistung bin ich soweit auch ganz zufrieden.“ Weniger die eigene Platzierung, vielmehr die starke Unterstützung des Kapitäns stand wieder im Mittelpunkt. Die Top-Ten-Platzierung Rutschs brachte dem Team wichtige UCI-Punkte für die Qualifikation zur Deutschlandtour.

Die Luxemburg-Rundfahrt startete am Mittwoch, 5.Juni, in Luxemburg-Stadt mit dem winkeligen Prolog und einem extrem steilen Kopfsteinpflaster-Berg. „Es war klar, dass ich gegen die extrem starke Konkurrenz nichts ausrichten kann, konnte aber mit meinen Werten zufrieden sein“, bewertete Hugger seinen Auftakt-Ritt.

Die erste Etappe führte am Donnerstag über 192 Kilometer von Luxemburg-Stadt nach Hautcharage mit erwartetem Massensprint, der von Christophe Laporte (Cofidis) gewonnen wurde. Zuvor hatte Cofidis als Leadertrikot-Träger das Rennen kontrolliert. „Es war zu Beginn extrem schnell, da jeder in die Ausreißergruppe wollte. Im Finale fuhren wir für Josh (Huppertz), der aber durch einen kleineren Materialdefekt ausgebremst wurde“, fasst der junge Schwenninger Tag zwei zusammen.

Es folgte tags darauf der Einstieg in die hügelige Topographie über anspruchsvolle 168,6 Kilometer von Steinfort nach Rosport. Während sich die beiden Team-Leader Joshua Huppertz und Jonas Rutsch für die Zielankunft schonen sollten, griff Teamkollege Tobias Knaup direkt nach der Neutralisation an und lancierte eine kleine Ausreißergruppe, die aber später wieder gestellt werden sollte. Jan Hugger konnte sich bei starkem Wind “gerade so“ (Oton Hugger) in der vorderen Gruppe halten, aber im Finale Huppertz und Rutsch nicht mehr entscheidend helfen. Das extrem schwere Finale gewann Pieter Weening (Roompot-Charles).

 

Bilder oben: Teamarbeit, das A und O

Die schwere Königsetappe über 178,7 Kilometer von Mondorf nach Diekirch sicherte sich der 28-jährige Spanier Jesús Herrada (Cofidis) durch eine beherzte Attacke auf den letzten 4000 Metern hoch zum Ziel. „Es war wieder extrem windig. Diesmal attackierte ich direkt zu Beginn, wurde aber wieder gestellt. Als eine rund siebenköpfige Gruppe wegfuhr, sprang ich noch ran und freute mich, dass ich an diesem Tag in der Spitzen-Gruppe bin. Drehe mich um und sehe zwei etwa zehn Mann große Windstaffeln hinter mir. Das Ende vom Lied: Ich befand mich die ersten 50 Kilometer der Etappe in der 34 Mann starken Spitzengruppe unter lauter Gesamtklassements-Fahrern“, berichtet der junge Kontinentalfahrer aus Villingen-Schwenningen. Die Jagd der Teams, die an der Spitze nicht vertreten waren und alles tun mussten, um die Gruppe wieder zu stellen, begann. „Die ersten 70 Kilometer fuhren wir komplett Vollgas, bis sich das Rennen wieder beruhigt hat“, schildert Hugger: „Danach erst kamen die richtigen Anstiege, was uns wirklich das Leben schwer machte.“ Im Finale mit der „Mini-Bergankunft“ (Hugger), zeigte sich Team-Kapitän Rutsch extrem stark und wurde Neunter.

Während Jesús Herrada (Cofidis) nach den 176 Kilometer von Mersch nach Luxemburg Stadt auch die Schlussetappe gewann und den Gesamtsieg für das ehemalige World-Tour-Team und jetzigen Zweitdivisionär Cofidis aus Frankreich sicherte, zeigte „Lotto Kern-Haus“ feinste Teamleistung. Der zwanzigjährige Hugger fand sich zunächst in einer „viel zu großen“ Spitzengruppe wieder, die später gestellt wurde. „Unser Ziel war es, Jonas so gut wie möglich zu unterstützen und aus dem Wind zu halten. Das gelang uns sehr gut und wir konnten ihn perfekt positioniert auf die harte Zielrunde fahren, auf der ich im Vorjahr selbst noch mit vorn angekommen bin.“ Vier Mal musste die Zielrunde in Luxemburg-Stadt mit dem 825 Meter langen und maximal 14 Prozent steilen Pabeienbierg gefahren werden. Der 1 Meter 95 große und 80 Kilo schwere Rutsch kämpfte sich mit der kleinen Spitzengruppe ins Ziel und belohnte die tolle Mannschaftsleistung mit dem brillianten achten Gesamtrang der „Hors Catégorie-Rundfahrt, mit 54 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

 

Bilder oben: Jonas Rutsch - "Ziege" mit außergewöhnlichem Quäl-Gen

Sehr zur Begeisterung von Teamchef Florian Monreal. „Eine hammerstarke Rundfahrt. Die Jungs waren hier hervorragend. Neben Cofidis und Wanty sind sie vorne gefahren, haben Jonas gut platziert. Das war große Klasse. Jonas hat es dann vollendet“, diktiert Monreal bei radsport-news.com: „Der Knoten ist geplatzt, die Jungs haben in den letzten drei Wochen gezeigt, dass sie auch international vorne mitfahren können.“ Dazu zählen die Rundfahrten in Polen, aber auch der deutsche Eintagesklassiker „Rund um Köln“, bei dem vor einer Woche Jonas Rutsch ebenfalls starker Achter wurde.

Zwei deutsche Meisterschaften warten nun am kommenden Wochenende auf „Lotto Kern-Haus“ und Jan Hugger – die U23-Straßenmeisterschaft am Samstag, die als Drei-Länder-Meisterschaft zusammen mit den Fahrern aus der Schweiz und Luxemburg im nahen, eidgenössischen Gippingen durchgeführt wird. Am Sonntag folgt die Deutsche Bergmeisterschaft im pfälzischen Linden.

https://www.procyclingstats.com/race/tour-de-luxembourg/2019

Skoda Tour de Luxembourg 2019 Homepage

Text:uhu

Fotos über Team Lotto Kern-Haus/Cycling pix by Serge Waldbillig/Tour de Luxembourg - herzlichen Dank!





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