Beim anspruchsvollen Rundstreckenrennen „34.Tour du Jura“ zeigte der Schwenninger Jan Hugger vom Kontinentalteam Lotto Kern-Haus am vergangenen Samstag seine Qualitäten am Berg, fuhr souverän in der Spitzengruppe und wurde am Ende 15ter.
Bei schönstem Sommerwetter präsentierte sich die Radsportwelt im Schweizer Jura von seiner besten Seite. Angereist waren rund 160 Elite- und Amateurfahrer, überwiegend aus der Schweiz und Frankreich. Während die eidgenössischen und französischen Teams in großer Mannschaftsstärke ins Rennen starteten, schlugen sich die Lotto-Kern-Häuser mit dem Schweizer Mario Spengler, dem Wildberger Kim Heiduk und Jan Hugger gut zu dritt.
Auf das Peleton warteten sechs kleine Runden - inklusive einem 1-Kilometer langen Schlussanstieg hinauf ins Ziel von Montsevellier - , sowie vier große Runden mit einem heftigeren Berg. Insgesamt galt es 125 Kilometer und 1750 Höhenmeter zu bewältigen.
„Wir haben uns unter den gut besetzten und zahlenmäßig starken Teams als Trio ganz gut verkauft“, resümiert der 22-jährige Student des Wirtschaftsingenieurwesen.
Zunächst sollte sich eine Spitzengruppe ohne Beteiligung eines Fahrers des deutschen Rennstalls absetzen, die bis zu 2 ½ Minuten Vorsprung herausfuhr. „Es war aber klar, dass gegen Rennende, wenn es härter sein würde, die Gruppe wieder gestellt werden könnte“, war sich Hugger über den Rennverlauf sicher.
Zunächst versuchte es Teamkollege Kim Heiduk. Fuhr vor, wurde aber wieder eingeholt. Daraufhin startete Mario Spengler eine Offensive nach vorn und wurde ebenfalls wieder vom Feld gestellt.
Kim Heiduk
Erfolgreich war schließlich das Nachsetzen von Hugger, der zusammen mit vier weiteren Fahrern auf der großen Runde zur Spitze aufrückte. Dabei spielte der zweite, härtere Berg, der vier Mal erklettert werden musste, die Rolle des Scharfrichters. Es fielen Spitzenfahrer zurück und andere rückten auf.
„Während andere Teams zwei bis drei Fahrer vorn mit dabei hatten, war ich in der Spitze allein vertreten und musste auf der Hut sein, um nicht eine etwaige Attacke der anderen zu verpassen. Da ließ ich wohl ein paar Körner“, erklärte der junge Semi-Profi, dessen Kraft dann letztlich doch nicht mehr reichte, um am bergigen Schlussanstieg aufs Podest zu fahren. Neun Sekunden fehlten als Fünfzehnter auf den Sieger Matthew Teggart aus Irland.
Mario Spengler, der 6:28 Minuten später im völlig zerstückelten Feld ins Ziel kam, brachte es auf den Punkt: „Es war ein strenges Rennen!“ Insgesamt gaben 32 Fahrer der Elite und Amateure das Rennen auf.
Text/Fotos: uhu