„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ - statt das Mehretappenrennen „28th Albertina Baltyk - Karkonosze Tour (2.2)“ in Polen unter die Reifen zu nehmen, entschied die Teamleitung des Kontinentalrennstalls „Team Lotto Kern-Haus“ kurzfristig um und ließ seine Männer bei der Deutschen Zeitfahrmeisterschaft in Genthin an den Start zu gehen. Da auch in Polen Corona-Maßnahmen die Organisatoren ins Schwitzen brachten und zu Wochenanfang noch zu befürchten war, dass nicht nur der Prolog und die erste Etappe ausfallen könnten, sondern auch noch die Schlussetappe auf dem Spiel stand, disponierte Teamchef Florian Monreal kurzerhand um und ließ seine Fahrer in Sachsen-Anhalt starten. Trotz fehlendem Zeitfahrtraining zeigten seine Jungs Moral und schnelle Beine belegten in der Tagesmannschaftswertung Rang zwei hinter dem „rad-net ROSE Team“.

In der U23-Wertung verteidigte der frischgebackene Europameister im Mixed-Team, Miguel Heidemann (Leopard), seinen Einzelzeitfahrtitel vom vergangenen Jahr auf der durchweg flachen, aber windigen 25-Kilometer-Strecke. Der Schwenninger Jan Hugger wurde 16ter, zwei Sekunden hinter seinem Teamkollegen Kim Alexander Heiduk aus Wildberg. In der Wertung der Elite-Bundesliga, die über die U23-Klasse hinausgeht, schrammte Teamkollege Joshua Huppertz als Vierter knapp am Podest vorbei. Hier wurden Heiduk und Hugger als 20ster und 21ster gewertet.

Am kommenden Wochenende steht ein Straßenrennen im Schweizer Jura auf dem Programm. Es folgen Ende September Bundesligarennen mit der Sauerlandrundfahrt sowie Mitte Oktober die Auensteiner Radsporttage mit der Berg-DM. Auch ein internationales Rennen in Belgien wartet auf das Team Lotto Kern-Haus. Es bleibt im extraordinär ausgedünnten Rennprogramm 2020 also nicht mehr viel übrig für Europa-Tour-Fahrer wie Jan Hugger und Co. Aber doch noch genug, um anzugreifen.

Noch nichts Neues ist von Seiten des Radsportweltverbandes UCI in Sachen Aufstockung der U23-Klasse zu hören. Anträge, diese Klasse für eine Saison zu einer 24-Altersklasse aufzustocken, liegen dort seit Monaten vor. Der Jahrgang 1998 wurde durch Corona ausgebremst und bekam keine Rennsport-Plattform, um sich als ältester Nachwuchsjahrgang für große Eliteteams zu empfehlen.

 

Text: uhu

Fotos: Arne Mill/ Frontalvision - vielen herzlichen Dank!

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