Nicht das, was er sich vorgenommen hatte, aber dennoch nicht schlecht – Jan Hugger vom RV Viktoria Niedereschach startete mit dem WRSV-Holczer-Radsportteam bei den Auensteiner Radsporttage, in deren Rahmen ein Junioren-Bundesliga-Doppelwochenende mit zwei Straßenrennen durchgeführt, sowie die Deutsche U19-Bergmeisterschaft ausgetragen wurde. Einmal Platz 19 und einmal der 18.Platz ist die Bilanz bei zwei Rennen, die durch die Weinberge um Ilsfeld-Auenstein führten.

Dabei trug auch Hugger maßgeblich dazu bei, dass das Landesteam aus Württemberg nun – punktgleich mit dem LV Baden – die Spitze der Mannschaftsbundesligawertung übernehmen konnte. „Ich hatte immer guten Druck, aber es hat halt nicht zu mehr gereicht“, erklärt der Siebzehnjährige, dessen Teamkollege Johannes Adamietz (SSV Ulm) deutscher Bergmeister wurde.

 

Das Rennen am Samstag über 88 Kilometer wurde von einem Sturz überschattet, der zur zeitweiligen Neutralisation des Rennens führte. Aber nicht der Sturz gab den Ausschlag für das spätere Rennergebnis mit brandenburgischem Doppelsieg: „Die Strecke am ersten Renntag war zu einfach, so, dass sich die Favoriten nicht vom Feld lösen konnten, oder eben jene, die einen Namen haben“, erklärt Hugger. Das Feld hatte ein Trio ziehen lassen, das unbedenklich erschien, kam aber selbst nur noch bis auf zehn Sekunden an die ersten Drei heran. Unter den 44 Verfolgern, die gemeinsam ins Ziel kamen, befand sich auch der junge Schwenninger. Weitere Gruppen folgten.

  

Beim zweiten Straßenrennen der „Müller-Die Lila Logistik Rad-Bundesliga“ am Sonntag, bei dem auch der Deutsche Bergmeistertitel vergeben wurde, hatten die 94 Starter nicht nur die Strecke von 109,29 Kilometer auf einer 9,1 Kilometer langen Weinbergrunde à 190 Höhenmeter pro Kreisel zu bewältigen, sondern kämpften auch phasenweise mit Starkregen. Bereits in der zweiten Rundes setzte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe ab, deren Attacke Jan Hugger verpasste und das Rennen komplett in der ersten von mehreren Verfolgergruppen zu Ende fuhr. Allerdings nicht ohne mehrfache Versuche sich vom Feld zu lösen und von den Verfolgern wieder gestellt zu werden. So kontrollierte der württembergische Kaderfahrer schließlich zusammen mit zwei weiteren Teamkollegen das Tempo der ersten Verfolger, um damit den Württemberger Adamietz an der Spitze zu unterstützen.

 

Mit Erfolg: Adamietz verteidigte den DM-Titel von letztem Jahr, während sich das WRSV-Team in der Mannschaftswertung den Sieg holte und nun in der Bundesligagesamtwertung punktgleich mit LV Baden an der Spitze liegt.

 

Von den 94 Starten gaben 43 Fahrer auf oder wurden wegen zeitlich zu großem Rückstand aus dem Rennen genommen.

Nun wartet am kommenden Wochenende (17.-19.Juni 2016) mit der 29.Trofeo Karlsberg das nächste UCI-Nations-Cup-Etappenrennen im National-Trikot auf Jan Hugger. Die 28. Ausgabe im letzten Jahr gewann Patrick Haller, gebürtiger Schwenninger,Wahl-Bayer und nach wie vor dickster Freund.

 

 

Text/Fotos: uhu