Vorstand*

Kurz und schmerzlos war die Jahreshauptversammlung des RV Viktoria 1910 Niedereschach im kleinen, feinen Rahmen.

Erneut zum 1.Vorsitzenden gewählt wurde Gustav Herbst,. Auch Ute Flaig nahm ihre Wiederwahl zur Schriftführerin ebenso wie Rainer Burger zum Jugendleiter an.

(*vl Willi Haßler, Gemeinderat Markus Maier, Andre Schuler, Gustav Herbst, Ute Flaig, Hanneliese Huber)

 

Alles bestens bei den Finanzen

Die Kassiererin Hanneliese Huber war in ihrem Kassenbericht über „ein gute Jahr 2015“ hocherfreut und hatte zuvor akribisch jeden einzelnen Posten aufgeführt. Auch weiterhin fester Bestandteil, um Geld in die Vereinskasse zu holen: Der vereinseigene, von anderen Vereinen und Gesellschaften zu mietende Toilettenwagen (Infos auf der RVVN-Hompage), um dessen Instandhaltung sich inzwischen mehrere Personen kümmern. Den Überschuss im Kassenbericht hat der Radfahrverein Niedereschach allerdings den erneut zahlreichen Spenden zu verdanken! Der Mitgliedsbeitrag bleibt bei 10 Euro pro Jahr und wird nicht erhöht. Hanneliese Huber wurde mit ihrem Kassenbericht entlastet und ihr abermals eine von ihr nicht anders zu erwartende genaue und fleißige Arbeit über das letzte Jahr attestiert.

Wili Haßler

Rennsport mit sportlichen Höhen aber auch unerfreulichen Tiefen aus nicht sportlicher Sicht

Willi Haßler, Koordinator Rennsport, mahnte in seinen ausführlichen Saisonbericht 2015 den Rückgang der Lizenznehmer an. Abzusehen war mit dem altersgemäßen Aufstieg in die Frauenklasse die Rückkehr der beiden Bayerinnen Anna Lena Nowak und Amelie Peiker in ihre Heimatvereine. Gesundheitlich bedingt tritt auch Willi Haßler selbst nicht mehr bei Rennen in die Pedale.

Sehr zu bedauern, aber verständlich sei allerdings auch der Ausstieg der bislang regional stark ambitionierten Nachwuchsfahrerin Emilia Herbst aus Gründen der Demotivation nach einer fragwürdigen Entscheidung beim Interstuhlcup 2015 in der Gesamtwertung der U15w-Klasse. In einem Nachgespräch folgten diesbezüglich scharfe Worten. (Siehe auch* )

Auch Nachwuchsfahrer Lorenz Herbst löste für 2016 aus diesem Grund keine Lizenz mehr.

Somit fahren für den Radfahrverein aktuell nur noch zwei Nachwuchsfahrer mit Lizenz. Diese sind Juniorenfahrer Jan Hugger aus Schwenningen und Jugendfahrer Denis Jäckle aus Dauchingen.

Jan Hugger wurde in Abwesenheit, da er bei der „41.Int.Cottbuser Junioren Etappenfahrt“ im Einsatz war, für seine Erfolge und seinen Einsatz im Nationaltrikot als Aushängeschild des Vereins geehrt und beschenkt.

Erfreut ist man über den erneuten Lizenz-Einsatz von Denis Jäckle, der am kommenden Sonntag in Fluorn ins Renngeschehen einsteigen wird und sich auf einige regionale Rennen beschränken wird. Denis Jäckle im Portrait

Besonders lobenswert: Sehr oft am Start bei Einsteigerrennen war der kleine Elias Herbst.

Letzte Wohe hat Patrick Jäckle eine Mountainbikelizenz gelöst und möchte sich an Downhillrennen versuchen.

 

Sommerferienprogramm und Sparkassen-Nachwuchscup

Während sich der Einsatz des Vereins beim Sommerferienprogramm der Gemeinde Niedereschach wieder sehr lohnte – mit drei unterschiedlichen Ausfahrten, sowie einem Radparcours vor dem Vereinsheim und anschließendem Würstchengrillen, litt der Sparkassen-Nachwuchscup-Nachmittag 2015 unter heimischem Teilnehmerschwund. Nur noch acht Kinder aus Niedereschach nahmen an den Einsteigerrennen im Industriegebiet Niedereschach teil. Einen Schub erhofft man sich am 02.Juli 2016 beim nächsten SPKN-Rennnachmittag in Niedereschach.

 

Wichtige Nachwuchswerbung nicht nur aktuelles Thema beim Bund Deutscher Radfahrer

Man müsse sich noch stärker um die Nachwuchswerbung kümmern, forderte Haßler, der noch selbst als aktiver Schullehrer etliche Nachwuchsfahrer „an Land gezogen hatte“.

Zum Glück habe man die Mittwochnachmittagseinsteigergruppe um Gustav Herbst und Willi Wipf neben weiteren Helfern, erklärte Haßler in seinem ausführlichen Bericht. Dort fahren nach Worten des 1.Vorsitzenden jeweils zwischen fünf bis acht Kinder mit.

Hobbyfahrer und Seniorenradler – Aktivposten mit Schwung

Zwei Hobbygruppen sind die weitere Aktivposten im Verein. Die immer noch weiter wachsende, sehr aktive Gruppe der Seniorenfahrer am Montag um Wolfgang Tauser und die Mittwochabendhobbyfahrer, aus deren Reihen auch unter anderem die Teilnahme beim RiderMan 2015 organisiert wurde.

(**Der gesamte, von Rennsportkoordinator Haßler verfasste Saisonbericht 2015 )

 

Tipp der Gemeinde: Herausstechen aus der heimischen Vereinswelt

Markus Maier, als Stellvertreter der Gemeinde anwesend, gab dem Vorstand des RV Viktoria 1910 Niedereschach mit auf den Weg, weiterhin durch sein Angebot aktiv zu bleiben und herauszustechen aus der Vereinswelt. Er müsse der Jugend alle Möglichkeiten bieten, dann wird es weitergehen.

 

Gedenken und Ehrungen

Mit einer Gedenkminute wurde an die 2015 verstorbenen Mitglieder gedacht: Olga Irslinger, Johann Vosseler, Dieter Mink und Herbert Bantle.


Beim sehr harmonischer Abend durften auch die Ehrungen für langjährige Treue nicht fehlen:
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden in Abwesenheit Heinz Petrollie und Steffen Reich geehrt, für 40 Jahre Trudel Milbrath und in Abwesenheit Irene Schütz und Gertrud Schuler. Seit 60 Jahre Mitglied sind Arno Heim, Erich Heimburger, Leonhard Herbst und Werner Klimke. Hanni Mauch bekam eine Urkunde für 65 Jahre Mitgliedschaft.

 

Der Verein hat aktuell 122 Mitglieder, davon die Mehrzahl Ehrenmitglieder.



Anhang

*Emilia Herbst und der Interstuhlcup 2015: In der Ausschreibung der regionalen Rennserie hatte es geheißen, dass die Schülerklassen U13 und U15 sowie die Klassen männlich und weiblich in der Gesamtwertung am Ende getrennt gewertet werden. Dies war in den männlichen Schülerklassen auch der Fall. Anders während der Gesamtsiegerehrung der Mädchen. Quasi „Pech“, dass sich die eigentlich auf dem Podest platzierte Emilia Herbst in der U15w-Klasse plötzlich auf einem Holzplatz wiederfand, da bei der Schlusssiegerehrung in Sigmaringen nun doch plötzlich (Herbst) beide Klassen zusammengelegt wurden, mit der Begründung, dass nur wenige Mädchen am Start gewesen waren. Die U13-Fahrerin hatte mehr Rennstarts, damit mehr Punkte und schnappte Emilia Herbst ihren nach den Statuten eigentlich verdienten Ehrenplatz vor der Nase weg. Dass dies nicht zur eigentlich wichtigen Motivation des Nachwuchs führt, ist die eine Sache. Schade ist es dagegen, dass die Sportlerin nun erst einmal die Nase vom Lizenzsport voll hat.

 

**RV Niedereschach – Saisonbilanz 2015/2016 der Rennsportler bis 08.04.2016

Kommen wir nun zum Bericht über die vergangene Saison:

Zuerst zu den Lizenzfahrern:

Im vergangenen Jahr fuhren für unseren Verein 3 Mädchen und 3 Jungen:

Es waren dies bei den Juniorinnen die beiden Mädchen aus Bayern, Leni Nowak und Amelie Peiker, in der Klasse U 15 Emilie Herbst. Bei den Jungen konnten wir leider nur noch 3 Jungen mit Lizenz vermelden: Es waren dies bei den Junioren Jan Hugger und bei der männl. Jugend Lorenz Herbst und Denis Jäckle.

Amelie Peiker und Leni Nowak bildeten zusammen mit den Spitzenfahrerinnen aus Württemberg das Team Mangertseder-WRSVund nahmen an den Rennen der Juniorinnen Bundesliga, an etlichen internationalen Rennen (u.a. in der Schweiz, Italien und Belgien) und an weiteren zahlreichen nationalen Rennen teil.

Leni konnte 2 nationale Rennen gewinnen und sich 7 Mal in nat. Rennen zw. 2 und 15 platzieren. Amelie konnte sich ebenfalls 7 Mal platzieren und dabei auch einen 2. Rang als beste Platzierung melden. Leni rangierte in der Rose-Rangliste auf Platz 16 und Amelie auf Platz 21. Ihre wahre Leistungsstärke drückt sich aber eher in den zahlreichen internationalen Einsätzen aus, wo sie immer an der Seite der deutschen Spitzenfahrerinnen hervorragend kämpften. Beide mussten im Vorjahr zudem Schulabschlüsse bewältigen und konnten nicht kontinuierlich trainieren und mussten auf zahlreiche Rennen verzichten. Trotzdem bestritten sie je ca. 30 Rennen in 2015.

Emilia Herbst fuhr 2015 das zweite Jahr in der U 15 Klasse weiblich, musste aber in allen ihren Rennen, die sie allesamt im Interstuhl-Cup bestritt, auch immer gegen Jungen ihrer Altersklasse fahren. Dabei kam sie auf 11 Rennen. Ihre besten Platzierungen waren 2 dritte Plätze, in den übrigen Rennen verpasste sie die Podestplätze immer nur ganz knapp. Zu Emilias Rang in der Gesamtwertung des Interstuhl-Cups möchte ich aus bekannten Gründen keinen Kommentar abgeben.

Emilias Bruder Lorenz fuhr 2015 das zweite Jahr bei der männlichen Jugend und bestritt 4 Lizenzrennen und den RothausRiderman. Lorenz konnte sich 3 Mal unter den besten Drei seiner Altersklasse im Kleinen Finale des Interstuhl-Cups platzieren. Seine beste Jahresleistung zeigte er beim RothausRiderman, wo er am Sonntag den dritten Platz seiner Altersklasse erkämpfen konnte.

Denis Jäckle fuhr 2015 das erste Jahr bei der männlichen Jugend. 12 seiner Rennen bestritt er innerhalb der Interstuhl-Rennserie, dazu die Rennen in Volkertshausen, Schwenningen und Donaueschingen. Bei den Interstuhl-Rennen bewegten sich seine Platzierungen zwischen Rang 6 und 8 seiner Altersklasse, bei den übrigen Rennen konnte er sich auch nicht weiter nach vorne kämpfen. Aber aufgrund seiner geringen Wettkampferfahrung war 2015 doch ein passables Jahr für Denis, es darf aber 2016 ruhig etwas besser werden.

Nach wie vor das Aushängeschild unseres Vereins ist Jan Hugger, der letztes Jahr dem jüngeren Juniorenjahrgang angehörte. Bewundernswert für mich, wie der 17-Jährige alles unter einen Hut kriegt: Schule – Jan ist mittlerweile schon in der 12. Klasse des technischen Gymnasiums – Führerschein – fast jedes Wochenende mindestens Freitag, Samstag, Sonntag bei einer unglaublichen Menge von Rennen unterwegs und dazu noch diverse Trainingsmaßnahmen sei es bei den Württemberg-Kadern oder der Nationalmannschaft. Wahnsinn!

Jan sollte ja heute noch einmal extra bei uns für die vergangene Saison geehrt werden, kann aber nicht zugegen sein, weil er bei der Internationalen Cottbuser Etappenfahrt teilnimmt. Unglaublich, was den Jungs in diesen Tagen dort abverlangt wird: Donnerstag Anreise und Training auf den Wettkampfstrecken, Freitag Straßenrennen über 57 km, am Samstagvormittag Einzelzeitfahren über 11 km, Samstagnachmittag Rundstreckenrennen über 60 km, Sonntag Start 10:00 Uhr zum Straßenrennen über 120 km und anschließender Heimreise nach VS – Ankunft noch ungewiss.

Jan hätte und hat sich diese Ehrung gründlich verdient, ich nehme an dass seine Eltern sie gerne entgegennehmen und alles an ihn weiterleiten. Wofür das alles? Jan bestritt in 2015 über 48 in rad-net aufgeführte Rennen und dazu noch etliche in den Nachbarländern, die nicht alle von rad-net aufgenommen werden. D.h. für mich, Jan bestritt beinahe 60 Rennen in einem Jahr. Dabei erreichte er 2 Siege und 21 Platzierungen (2 – 15). In der Rose-Rangliste belegte er Rang 32. Das erscheint zwar etwas weit hinten: Durch seine häufigen Auslandseinsätze hatte Jan aber weniger Möglichkeiten als seine Konkurrenten sich in nationalen Rennen weit vorne zu platzieren. Wichtig für ihn: Er konnte sich über das ganze Jahr in der Nationalmannschaft unter ständiger Beobachtung des Nationaltrainers präsentieren und auch stets das WRSV – Holczer-Radsport-Team in den Bundesliga-Rennen erfolgreich unterstützen. Seine beiden Siege landete Jan bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften auf der Bahn in Öschelbronn im Madison und in der Mannschaftsverfolgung, was ihn eben als Team-Player auszeichnet. Auf der Straße überragte sein 2. Platz beim Volvo-Preis in Schwenningen. Beim Bremer 6-Tage-Rennen, bei Rund um Schönaich, bei der Bahnsichtung in Frankfurt/Oder im Frühjahr schrammte er jeweils nur knapp am Podest vorbei, im Herbst wurde er aber in Frankfurt/Oder Dritter, beim Goldenen Rad von Wangen Vierter. Wertvollste Platzierung war wahrscheinlich sein 5. Platz im Mannschaftszeitfahren bei der Deutschen Meisterschaft in Genthin.

In der neuen Saison hat Jan schon wieder zwei vierte Plätze in Schönaich und in Brumath (Elsass) eingefahren. Wir wünschen Jan weiterhin viel Erfolg auf der Straße und auf der Bahn und bedanken uns bei seinen Eltern dafür, dass sie ihn so toll unterstützen. Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei der Familie Jäckle und bei der Familie Herbst für die Unterstützung ihrer Kinder beim Rennsport.

Ja, im vorigen Jahr konnten wir noch 6 Lizenzfahrerinnen und Lizenzfahrer vermelden. Leider ist in diesem Jahr die Truppe auf 2 Lizenzler geschrumpft; Emilia und Lorenz haben keine neue Lizenz mehr lösen wollen und können somit nicht mehr bei Lizenzrennen starten. Die beiden Mädchen aus Bayern sind zu ihren Heimatvereinen zurückgekehrt und fahren in diesem Jahr für das Frauenteam Team Stuttgart. Wenn dieser Schrumpfungsprozess so weiter geht, wird bald gar kein Rennsport mehr in unserem Verein betrieben, aus meiner Sicht zwar traurig, aber wahr. Jan wird sich bestimmt im nächsten Jahr einem U 23 Bundesliga-Team anschließen und kaum mehr in den Farben unseres Vereins starten.

Dennoch wird der Radsport in unserem Verein weiterleben, aber leider halt nur noch im Hobby und Schülerbereich, die nur an Anfängerrennen oder gar nur bei unserem eigenen Sparkassen-Nachwuchscup-Rennen teilnehmen möchten. Zum Glück legen sich da Willi Wipf und Gustav Herbst nebst weiteren Helfern immer am Mittwochnachmittag ins Zeug und versuchen hier Jungs aus unserer Grundschule das kleine ABC des Radsports beizubringen und etwas Spaß auf zwei Rädern zu vermitteln.

Damit bin ich auch schon bei unserem letztjährigen Rennen gelandet. Auch dort war ein wenig Schwund zu bemerken. Nur 19 Kinder fanden den Weg am 20. Juni in unser Industriegebiet, davon 8 Kinder aus Niedereschach. Es waren dies: Maximilian Hansel, Marc Mauch, Timo Lentz, Moritz Rist, Deborah Camuffo (alle U 9), Elias Herbst, Anton Huber (beide U 11) und Dominik Jerger (U 15). Maximilian Hansel und Elias Herbst fuhren noch weitere Rennen des Sparkassen-Cups. Elias war auch auf etlichen Anfängerrennen, die auf den Strecken des Interstuhlcups stattfanden, sehr erfolgreich für unseren Verein unterwegs.

Zum Glück verfügt unser Verein über zwei Hobbyfahrergruppen, wobei sich die Montagsradler immer mehr an Beliebtheit erfreuen. Egal, ob mit oder ohne Motorhilfe wird da so mancher Kilometer in der näheren oder weiteren Umgebung bewältigt, wobei die Teilnehmer sich schon weit über Niedereschach hinaus rekrutieren. Gustav Herbst leitet zwei Hobby-Gruppen: im späten Herbst, im Winter und im zeitigen Frühjahr wird in Deisslingen gespinnt, in den wärmeren Jahreszeiten wird am Mittwochabend vom Rathaus weg gestrampelt, was die Beine hergeben. Einige von Gustavs Hobbyradlern wagen sich dann auch noch beim RothausRiderman ihre Nasen in den realen Rennsport zu stecken und die gute Schwarzwaldluft unserer schönen Heimat per Keuch- und Hechelatmung einzuatmen.

Ich wünsche uns allen, dass wir auch in der neuen Saison immer genug Luft zum Schnaufen und immer gute Beine und passables Wetter zur regelmäßigen Bewegung auf unseren edlen Drahteseln haben – und immer senkrecht bleiben!/Text Haßler

 

 

Text und Fotos: uhu