Ein Hauch von „Tour de France“ hatte die Vier-Etappe-Fahrt in den Rhône-Alpen, die Jan Hugger vom RV Viktoria Niedereschach als hervorragender Zwanzigster Mitte der Woche beendete.
Der nun 17-Jährige, der zum Tourstart seinen Geburtstag feierte, war als einer von fünf Juniorenfahrer des Württembergischen Landesverbandes (WRSV) unterwegs und zeigte als Kletterspezialist im schwierigen Terrain eine durchweg überzeugende Vorstellung.
Die Tour de Valromey war gespickt mit sieben (!) Bergen der ersten Kategorie, sowie einem steilen Pass der Hors Catégorie, der höchsten Einstufung der zu fahrenden Gipfel. Darunter auch Pässe, die in den letzten Jahren vom Tross der Tour de France bestritten wurden und durchaus auch Anstiege über 12 bis 18 Kilometer Länge beinhalteten.
Das war für den Schwenninger der zweite echte Härtetest mit Etappen hinauf in alpine Skiorte nach der ebenfalls sehr anspruchsvollen Nationscup„Tour du Pays de Vaud“ in der Schweiz im Juni, die Hugger im BDR-Team absolvierte.
Die 28. Tour de Valromey begann für den jungen Radsportler mit einem elften Platz bei 117 Fahrern aus 24 Teams und sechs Nationen sowie dem zweiten Platz in der Nachwuchswertung der Fahrer des jüngeren Jahrgangs und ging über 102,8 relativ flache Kilometer (Schnitt: 43,65 km/h) von Vonnas nach St.Jean de Niost.
Beim zweiten Gesamtplatz seines Teamkollegen Max Singer (Wanderer Schorndorf) nach der folgenden, zweiten Etappe am Sonntag über 89,8 Kilometer von Belly nach Montalieu Vallée Bleu, reichte es aus einem größeren Verfolgerfeld heraus mit 58 Sekunden Rückstand auf den Etappensieger zum guten 18.Platz.
Auf der dritten Etappe von Oynnax nach Les Plans d'Hotonnes galt es am Montag für das bereits stark dezimierte Fahrerfeld 2300 Höhenmeter und 98,11 Kilometer (Schnitt: 33, 77 km/h) zu bewältigen – darunter vier sehr lange Berge. Der erste Anstieg war der kürzeste mit über 6,5 Kilometer, beim zweiten Berg mussten 13 Kilometer geklettert werden, der Dritte ging über 10 Kilometer und der letzte Berg zog sich noch einmal knapp 20 Kilometer hin. „War schon gut hart“, bemerkte Jan Hugger dann auch am Abend des dritten Renntages, nachdem er mit der Gruppe des „Maillot Jaune“, des Trägers des gelben Spitzenreiter-Trikots, als 26. und bester Deutscher ins Ziel kam.
Am Nationalfeiertag fuhr - wie bereits an den Tagen zuvor - eine kleine Werbekarawane dem Feld der Junioren voraus und bereitete den Weg auf die letzte, erneut sehr selektive Etappe mit weiteren 2000 Höhenmetern und drei schweren Bergen von Artemare nach Hauteville-Lompnes. Dabei kamen die beiden stärksten WRSV-Fahrer Hugger und Singer in der zweiten Gruppe ins Ziel.
Die schwere Vier-Etappenfahrt endete für den „Viktorianer“ auf dem sehr guten Zwanzigsten Gesamt-Platz und als Sechstbester der Nachwuchswertung. Als zweitbester Deutscher hinter Singer (Gesamt-18.) dokumentierte Hugger zudem seine gute Form und Kletterfreude.
Das "WRSV-Holczer-Radsport-Team" belegte in der Mannschaftsgesamtwertung nach der letzten Etappe den zwölften Rang, wobei insgesamt nur noch dreizehn Mannschaften von 24 mit drei oder mehr Fahrern das Ziel überhaupt erreichten und damit das Ende der Etappenfahrt. Das schnellste Team über die vier Tage war das von "UC Nantes Atlantique", das auch mit Keagan Girdlestone den Sieger stellte.
Insgesamt beendeten nur noch 58 von ursprünglich gestarteten 117 Fahrern die sehr anspruchsvolle Vier-Etappenfahrt.
Fotos: Pia Latini - herzlichen Dank !!!!