Es sollte der Titel werden, doch die Defekt-Hexe machte Jan Hugger und dem Team „Lotto Kern-Haus“ (LKH) am Sonntag in Genthin einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Bereits nach dem zweiten Kilometer von insgesamt 50 verlor das Sextett mit Joshua Huppertz einen starken Mann und fuhr damit nur zu fünft auf den Vizemeister-Platz bei der Mannschaftszeitfahr-DM. Den Titel holte sich etwas überraschend aber verdient das Amateurteam „Sportforum“, das sich im Gegensatz zu „Lotto Kern-Haus“ mit vielen Trainingseinheiten gezielt auf diesen Wettbewerb vorbereitetet hatte. Dritter wurde das Team „P&S Benotti“.

Da das Koblenzer „LKH“-Team in diesem Jahr – und für die meisten Insider überraschend - nach fünf Teilnahmen in Folge nicht zur Deutschland-Tour Ende August eingeladen worden war, obwohl es das D-Tour-Bergtrikot 2022 zu verteidigen hatte und zu den stärksten deutschen Kontinentalteams zählt, hatte Team-Boss Florian Monreal ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt. So bestritt der Schwenninger Jan Hugger vor der Zeitfahr-DM der Mannschaften zwei Eintagesrennen in Belgien und startete in der österreichischen Bundesliga, bevor es zum sogenannten Spee-Cup und dem Kampf gegen die Uhr im Sextett nach Genthin ging. Nach dem dritten Rang im vergangenen Jahr voll fokussiert auf den Team-Titel.

„Ziel war der Sieg. Wir hatten auch gute Chancen, einen guten Plan und wir harmonierten echt gut, aber leider alles nur noch zu fünft, das ist halt kacke“, resümiert der 25-Jährige. „Quasi direkt nach dem Start hatte unser „Hauptmotor“ Josh (Huppertz) das Vorderrad platt. Dadurch mussten wir 48 Kilometer als Quintett Gas geben“, ärgert sich Hugger, der mit seinem Team in Genthin ein Abo auf zweite und dritte Plätze hat. Und auch diesmal konnte der Master-Student nicht mit seinen schnellen Kollegen ganz oben auf dem Treppchen stehen. „Wir haben das Beste daraus gemacht. Leider wieder nur Vizemeister“ , kommentiert Jan Hugger das Pech. Teamchef Florian Monreal konstatiert seinen Männern „absolute Moral“, obwohl das Glück nicht auf ihrer Seite stand. Aber: Die Jungs verloren nicht Gold, sondern gewannen mit ihrem großen Kampfgeist Silber, denn noch bei der Wende lagen sie hinter „Sportforum“ und „P&S Benotti“ auf Platz drei zurück und machten dezimiert fortwährend Boden und am Ende einen weiteren Rang gut.

Die DM zählte zur Bundesligawertung 2023, in der „Lotto Kern-Haus“ vor Genthin auf dem zweiten Platz in der Mannschaftswertung lag. (Leider lag die neue Rangliste zu Redaktionsschluss noch nicht vor.) Es folgen die kommenden beiden Wochenenden die drei letzten Etappen zur „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ in Sebnitz und im Sauerland.

Text:uhu

Fotos:Team/Huppertz