Beim bestbesetzten 10.GP Vorarlberg (Österreich-Bundesliga) in und um Nenzing standen am 1.Mai rund 200 Fahrern aus 14 Nationen und 16 UCI-Profiteams, sowie weiteren Elite-Equipen am Start. Auch diesmal wusste das UCI-Kontinentalteam Lotto Kern-Haus mit Jan Hugger zu überzeugen. Beim Sieg des Niederländer Mick van Dijke von Jumbo-Visma auf dem selektiven Kurs sprintete Teamkapitän Christian Koch erneut auf Platz fünf, während der junge Schwenninger Jan Hugger mit der Spitze auf Rang 19 ins Ziel rollte.
„Die Ausgangssituation war ähnlich wie vor einer Woche im österreichischen Wels. Wir waren deutlich in Unterzahl gegenüber den heimischen Mannschaften am Start, dennoch ist unsere Taktik gut aufgegangen“, bilanziert Hugger. Denn mit dem Wildberger Kim Heiduk befand sich ein Teamkollege bereits nach wenigen Kilometer in der Fluchtgruppe und blieb kampfstark und mitunter solo über 130 von den zufahrenden 160 Kilometer (2000 Höhemeter) vorn. Erst 15 Kilometer vor dem Ziel wurde auch Heiduk gestellt.
Während das Rennen neu gemischt wurde, behielt der 22-jährige Hugger die Konkurrenz in den Augen, folgte jeder noch so kleinen Attacke und ging in der letzten 18-Kilometer-Runde zusammen mit Kapitän Koch in einer größeren Spitzengruppe mit den weiteren Sieganwärter über den Berg.
Pech allerdings, das just in der entscheidenden Phase, als der „Jumbo“-Fahrer und spätere Solosieger auf einer kurzen Welle kurz vor dem Ziel angriff, ein Kamera-Motorrad in einer engen Kurve stand. „Das war unglücklich für uns und alle weiteren Fahrer. Leider konnte ich damit „Kochi“ auch nicht den Sprint anfahren“, bedauert Hugger, der mit der Gruppe fünf Sekunden nach dem Sieger die Ziellinie überquerte. Mit Platz fünf und 19 und einer sehr guten Mannschaftsleistung von Lotto Kern-Haus, zeigte sich Teamchef Florian Monreal dennoch sehr zufrieden. Gefahren wurde ein „Rekordschnitt“ von 43,3, freut sich OK-Leiter Thomas Kofler, „das war beste Werbung für den Radsport! Das war die beste Show, die man im Land Vorarlberg seit langem gesehen hat und macht nun Lust auf mehr. Es war eine großartige Stimmung mit diesem sensationellen Starterfeld!“
Rund 100 Radsportfans nahmen übrigens die Möglichkeit wahr, sich einem Corona-Test in der eigens vom Veranstalter aufgebauten Test-Station zu unterziehen und konnten so die Fahrer anfeuern. Wer nicht vor Ort war, konnte den spannenden Rennverlauf per professionellem Livestreaming von K19 mitverfolgen.
Mit am Start war auch der gebürtige Schwenninger Patrick Haller (Leopard Pro Cycling), der in der Verfolgergruppe als 33 ins Ziel fuhr. Der 23-Jährige löste seine erste Rennlizenz bekanntlich beim RV Viktoria 1910 Niedereschach und wurde zusammen mit Jan und Urs Hugger von Viktoria-Trainer Willi Haßler in den jüngsten Schüler-Klassen betreut, woraufhin Anfang der 2010er Jahren weitere Nachwuchsfahrer für den Verein gewonnen werden konnten.
Text/Foto: uhu//K19Live-Streaming Österreich