Bild: Start der Lila Tour mit Maske und Uwe Rohde (Mitte)

„Wir sind stolz und glücklich, dass wir gemeinsam mit den 800 Teilnehmern trotz Einschränkungen ein tolles Radsportfest feiern konnten“, bringt es der Organisator und Initiator des Lila Logistik Charity Bike Cup (LLCBC) Heinz Betz in Ditzingen-Heimerdingen auf den Punkt. Die 14. Ausgabe am 4.Oktober 2020 der Rennveranstaltung für den guten Zweck war zugleich das erste große Radsport-Event, das in Zeiten der Pandemie in Baden-Württemberg über die Bühne ging.

Mit einem starken Sicherheits- und Hygienekonzept und damit in radikal abgespeckter Form, ohne buntem Radsport- Markt, ohne Publikum im Start-Zielbereich, ohne Bühne und großer Präsentation, ohne Duschen, ohne Bewirtung und ohne Tombola, nur mit reinem Sport. Der Grundgedanke des Lila Logistik Charity Bike Cup ging dabei keineswegs verloren: "Radfahren, Spaß haben und Gutes tun!". Dieses Motto zog sich auch durch diese so ganz andere Ausgabe der Charity.

  

Die Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland, die zusammen mit ihren Team-Kapitänen aus der Sport-, Musik- und Schauspielprominenz, die 19-Kilometer-Runde mehrfach in Angriff nahmen, waren dankbar. Ein bisschen Normalität zurückgewinnen, trotz strikter Masken- und Hygieneregeln, trotz Zusatzformularen, die man unterschreiben musste, und trotz der Absperrungen.

Die beiden Radsportevents – morgens das Lila-Race über 76 Kilometer (vier Runden), nachmittags die Lila-Tour über 57 Kilometer – führten von Heimerdingen Richtung Hemmingen, Hochdorf, Eberdingen und zurück nach Heimerdingen mit langer Abfahrt und langem Anstieg zurück zum Start/Zielbereich. Blies morgens beim Race der Wind den 450 Teilnehmer*innen noch stark ins Gesicht, legte sich dieser zur Lila Tour mit den 350 Starter*innen. „Dass der Wettergott doch so ein tolles Einsehen mit uns hatte, das ist besonders schön. Denn am Tag zuvor hatte es geregnet, beim Race war es trocken, bei der Lila-Tour fielen erst auf den letzten Kilometern die ersten Tropfen. Und ich möchte gern Jan Ullrich zitieren: Es scheint bei der Charity immer die Sonne, weil der liebe Gott sieht, dass wir etwas Gutes tun!“, ist Heinz Betz glücklich, dass auch die äußeren Bedingungen stimmten.

 

Optimistisch blieb Betz im Vorfeld, als es Probleme bei der Besetzung der Teamkapitäne gab. Coronabedingt wurde der World-Tour-Kalender in Richtung Herbst verschoben, gedrängt, geballt und für die LLCBC-Organisation unmöglich aktive Radsportprofis nach Ditzingen zu zaubern. So mussten André Greipel, Christian Knees, Marcus Burghardt und Roger Kluge absagen. „Trotzdem hatte jedes Team seine eigenen Kapitäne. Wir hatten mit Kim Heiduk und Jan Hugger diesmal auch den U23-Radsportnachwuchs von „Lotto Kern-Haus“ mit dabei, sowie weitere neue Teamkapitäne wie stellvertretend die ehemalige Weltmeisterin im Biathlon, Simone Hauswald“, zeigt sich Betz zufrieden. Gerne aufgenommen wurden von den Hobbyradsportlern derweil besonders die Tipps der „jungen Wilden“ beim morgendlichen Windkantefahren.

Bilder oben: Die Youngster (ehemals Kaderfahrer aus WRSV-Reihen, aktuell Team Lotto Kern-Haus) als Teamkapitäne ge- und befragt

Neben Sportgrößen wie Ex-Fußballweltmeister Guido Buchwald und Triathlon-Ass Patrick Lange, bewiesen sich die Schauspieler Uwe Rohde (Der Goldene Handschuh) und „Tatort-Kommissar“ Richy Müller erneut als sehr unterhaltsame Wiederholungstäter. Mime Thorsten Nindel (Lindenstraße, Rosamunde Pilcher) sorgte schon am Start für beste Heiterkeit. Lautstarke Stimmungsgranaten in Grüppchen oder einzeln begleiteten die Hobbysportler aber auch entlang der Strecke und durch die Ortschaften. Miniatur-Tour de France-Feeling par excellence.

Bild: Scheckübergabe

Das Wichtigste aber: Obwohl man auf die Tombola verzichten musste, konnten die Macher des LLCBC einen 35.000 Euro starken Spendenscheck an „Star Care e.V. - Wir helfen Kindern“ überreichen, womit Projekte für kranke, behinderte und sozial benachteiligte Kinder in der Region unterstützt werden. „35.000 Euro trotz dieser schwierigen Situation, das ist erst einmal ein Wahnsinnsergebnis. Wir sind da sehr glücklich drüber, zumal wir auf unsere traditionelle Tombola verzichten mussten“, so Heinz Betz, der sogleich ein weiteres Ass aus dem Ärmel zieht: „Wir haben die erste „Captains Art Performance“ ins Leben gerufen! Unsere Teamkapitäne haben sich am Samstag in der großen Hoteltiefgarage alle künstlerisch betätigt. Diese Kunstwerke wollen wir zu einem späteren Zeitpunkt versteigern und erhoffen uns einen zusätzlichen Spendenerlös.“

 

Bild links: Actionpainting mit Radschlauch und Uwe Rohde           Bild rechts: Kapitänsduo - Rohde mit Miriam Welte

„Ich möchte nicht versäumen auch hier nochmals darauf hinzuweisen, dass das alles ohne das Vertrauen der Stadt Ditzingen und aller Genehmigungsbehörden auch des Landkreises nicht möglich gewesen wäre! Sie haben uns ihr Vertrauen geschenkt und uns bei der Erarbeitung eines Sicherheits- und Infektionsschutzkonzeptes unterstützt“, betont der in der langen Vorbereitungszeit mit seinem Orga-Team beharrlich gebliebene Heinz Betz.

Applaus gab es aber am Ende des langen Radsporttages auch für alle Streckenposten und Helfer*innen: Teamkapitän, Schauspieler und BDR-Vizepräsident Uwe Rohde, bedankte sich auf seiner Schlussrunde bei jedem einzelnen Streckensicherer und Zuschauer mit sonoriger Baritonstimme.

 

Bild links: Turnschuhfahrer Guido Buchwald mit Jan Hugger 1,2,3, los! Bild rechts: Richy Müller hat den Porsche in den Beinen       

 

Text/Fotos: uhu

"Radfahren, Spaß haben und Gutes tun!" (Heinz Betz) -  Uwe Rohde, BDR, mit der Autorin Uli Hugger, WRSV, vor der Kulmination

(Foto: Susi Fußnegger, Dankeschön!)

 

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