Das vorletzte Saisonrennen 2018 wurde für Jan Hugger (Team Lotto Kern-Haus) zur unvollendeten Geschichte. Während es bei der sehr windigen13. Auflage des Sparkassen Münsterland Giro (UCI 1.HC) nach rund 211 Kilometer einen deutschen Fünffach-Erfolg um Sieger Max Walscheid (Team Sunweb) gab, der sich im Sprint aus einer 30köpfigen Spitzengruppe vor John Degenkolb (Trek-Segafredo) und Nils Politt (Katusha-Alpecin) durchsetzte, wurde eine größere Verfolgergruppe nicht mehr auf die Schlussrunde in Münster gelassen.

„Meine Gruppe mit dem Franzosen Nacer Bouhanni von Cofidis und einigen Worldtourfahrern wurde vor der Zielrunde angehalten. Uns wurde gesagt, dass wir raus sind“, bedauert der Schwenninger. Trotzdem fuhren 20 Fahrer aus seiner Gruppe, auch die Teamkollegen Jonas Rutsch, Luca Henn und Daniel Westmattelmann, der das letztes Heimrennen seiner Karriere zu Ende bringen wollte, weiter. „Ich selbst bin dann zum Auto gefahren, weil ich davon überzeugt war, dass wir - wie uns ja gesagt wurde - raus wären“, erklärt der junge Semi-Profi.

Ziel des Kontinentalteams Lotto-Kern Haus aus Weiterburg war es gewesen, einen Fahrer in die Fluchtgruppe zu bringen. Was mit Robert Retschke früh nach dem Start auch gelang. Die sechsköpfige Spitze, die zwischenzeitlich einen Vorsprung von 4:30 Minuten herausholen konnte, wurde nach 120 Kilometer vom tempoharten Feld gestellt. „Der Wind hatte stark zugenommen und es gab offene Passagen, die schon bei der ersten Durchfahrt gefährlich aussahen. Auf einem Feldweg folgte eine breite Straße, auf der die Worldtourfahrer die Windkante aufmachten. So bildeten sich schnell drei große Felder mit Josh (Huppertz), Jonas, Luca, Daniel und mir in der zweiten Gruppe. Bei uns waren auch der Kolumbianer Fernando Gaviria und Bouhanni, die auch den Abgang verpasst hatten“, so Hugger. „Es war übrigens Daniels letzte Münsterlandrundfahrt. Er ist ja Münsteraner und hat dort elf Mal teilgenommen. Die Strecke geht direkt an seiner Wohnung vorbei. Das war schon emotional. Jetzt zieht er sich aus beruflichen Gründen aus dem UCI-Business zurück.“ Der 30-jährige Teamkollege und Zeitfahrspezialist Westmattelmann schloss im Frühjahr seine Promotion an der Uni Münster ab, ist an der Hochschule fest angestellt und strebt nach dem Karriereende auf dem Rad eine Professur an.

Am Sonntag, 7.Oktober, steigt auf der sehr anspruchsvollen, 4,2 Kilometer langen Automobil- Teststrecke Bilster Berg in Ostwestfalen-Lippe das Finale zur „Müller- Die lila Logistik Rad-Bundesliga 2018“. Huggers Team liegt auf der Pole-Position und setzt auf die Titelverteidigung in der Mannschaftsgesamtwertung. Gleichzeitig wird auf dem Kurs mit bis zu 26 Prozent Gefälle und Steigungen bis zu 21 Prozent (204 Höhenmetern pro Runde) die Deutsche Hochschulmeisterschaft statt.

Text: uhu

Fotos: Team Lotto Kern-Haus-facebookseite

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