Ein straffes, aber erfolgreiches Rennprogramm absolvierte Jan Hugger (RV Viktoria Niederschach/Team Gesundshop24) am Pfingstwochenende. Nachdem er sich bereits am Pfingstsonntag bei seinem „Heimrennen“ um den Großen VOLVO-Preis des Nachbarvereins RSpV06 Schwenningen gut präsentierte und dort zeitgleich mit dem Sieger als 23. ins Ziel am Schillerhof fuhr, legte er einen Tag später nochmals eine satte Schippe drauf.

Beim Klassiker um das „58.internationales Leo Wirth Gedächtnisrennen“ im Weinörtchen Merdingen am Tuniberg starteten 86 Fahrer der Elite KT/ABC-Klasse auf die 8,3 Kilometer lange Weinbergrunde mit Anstiegen in die Reblandschaft und einer langen Abfahrt zurück in den Ort. 14 Runden und damit insgesamt 116,2 Kilometer warteten auf das große Fahrerfeld. Bereits auf der ersten Runde wurde das Tempo angezogen, so dass sich mehrere Gruppen abspalteten, wobei die ersten beiden kleinen Fahrerfelder aus je rund 15 bis 20 Mann bestanden.

Drei Runden vor Schluss attackierte Jungamateur Hugger vor dem Ortseingang Merdingen, zog seine Attacke konsequent durch und lancierte somit eine Flucht mit zwei weiteren Mitstreitern, die ihm folgen konnten. Zum einen der baden-württembergische Straßenmeister und derzeitige LBS Cup-Führende Marcel Fischer (Breisach/Racing Students), zum anderen Kevin Vogel vom „Team Embrace The World Cycling“ aus Hessen.

 

Das Trio arbeitete perfekt zusammen und vergrößerte seinen Vorsprung bis zum Schluss kontinuierlich. Im Zielsprint musste sich der 18-jährige Hugger nur dem elf Jahre älteren Fischer im Sprint geschlagen geben und konnte sich als Zweitplatzierter über den fabelhaften Podestplatz bei einem der schwereren Klassiker freuen.

Der VOLVO-Preis am Pfingstsonntag mit Start und Ziel am Schwenninger Schillerhof mit neuer Streckenführung durch die bereits seit 1978 zum Rennen zählenden Gemeinde Dauchingen, gestaltete sich vom Streckenprofil wesentlich unspektakulärer, aber durch die zahlreichen Attacken aus dem Feld heraus doch spannend. Die 6,5 Kilometer langen Runde, die diesmal fast zu einem Windkanal wurde, musste 20 Mal gefahren werden. Im ersten Renndrittel blieb das Feld der 84 Starter weitgehend zusammen. Im zweiten Renndrittel setzten sich zwei Fahrer bis auf eine Minute Vorsprung ab und wurden auf der letzten Runde vom Feld gestellt. In dieser attackierte Jan Hugger zusammen mit Laurin Winter von Team Heizomat, waren damit aber nicht erfolgreich. Nach rund 120 Kilometer riss Andreas Mayr (RSC Kempten) jubelnd die Arme hoch und übernahm für 24 Stunden zudem das LBS CUP-Führungstrikot, das ihm am Pfingstmontag Marcel Fischer bereits wieder abknöpfte.

 

text/Fotos: uhu