Es gibt viele belgische Klassiker: Pommes, Pralinen, Waffeln, Kreisel – und es gibt die belgischen Eintagesrennen. Es sind auch im Nachwuchs die Rennen der anderen Art: schneller, weiter, mit großem Begleittross und lautstarker Unterstützung vieler Fans. Auch die berüchtigten Pavés fehlten am Sonntag beim GP Bati Metallo in Ville-Pommeroeul nahe der französischen Grenze und Paris-Roubaix nicht.

Die Kopfsteinpflasterpassagen führten allerdings hier durch Ortschaften, taten den Fahrern aber doch auch „weh“ und brachte beim großen Rennen der Kategorie UCI MJ 1.1 die Trinkflaschen zum Springen. Viktorianer Jan Hugger startete in einem Viererteam zusammen mit den Fahrern Frederik Einhaus (Deutscher Straßenmeister von Concordia Forchheim), Niklas Märkl ( RSC Linden /Pfalz) und Jonas Rutsch (VC Frankfurt/Hessen), allesamt zudem BDR-Kollegen. Unterstützt wurde das Quartett auch von Rennsport-Ass Uli Rottler.

Als „Team Pedal“ starteten die vier Juniorenfahrer mit 190 weiteren Fahrern aus 33 Teams und neun Nationen auf die 127,6 Kilometer lange Strecke, bestückt mit sieben Pavés und neun Bergwertungen. „Es war ein geiles Rennen auf welligem Terrain das man nicht unterschätzen darf“, weist Jan Hugger nicht nur auf die sich ansammelnden rund 1000 Höhenmeter hin, sondern auch auf die Geschwindigkeit: „hier geht es vom Start weg, beziehungsweise nach der Neutralisation direkt zur Sache. Das Tempo wurde konstant durchgezogen.“

Am Ende erreichten von den 194 gestarteten Fahrern nur noch 111 Fahrer das Ziel in Ville-Pommeroeul, die anderen fielen durch Defekte oder Stürze aus dem Rennen oder wurden Opfer des Tempos. Nach rund zwanzig Kilometer gelang einer Viererspitze , in der sich auch Märkl festgesetzt hatte, die erfolgreiche und rund 60 Kilometer lange Flucht. Erst knapp vor den fünf folgenden rund 8 Kilomter langen Schleifen durch den Start und Zielort wurden sie gestellt. Klar, dass bis dahin kein weiterer Fahrer des Team Pedal nachsetzte.

 

Unterdessen hatte Jonas Rutsch im Hauptfeld einen Defekt, musste lange auf das Teamfahrzeug warten, dass durch Kommissäre rennverlaufsbedingt mit weiteren Wagen der Fahrzeugkolonne angehalten wurde, und nutzte, wie schon zuvor andere Konkurrenten, im starken Regen den Windschatten des Teamfahrzeugs aus, um so noch an eine abgehängte 24-köpfige Verfolgergruppe heranzukommen. Pech, dass ein Kommissär den 18-Jährigen anschließend distanzierte, während andere Teams unbehelligt davonkamen. Einhaus, Märkl und Hugger befanden sich im großen Peleton, aus dem auf den letzten fünf Runden fortwährend attackiert wurde. Beim Massensprint hatte allerdings mit Alessandro Covi ein Italiener den stärksten Punch und holte sich den Sieg in einem spannenden, schnellen, langen und lehrreichen Rennen. Jan Hugger befand sich ebenfalls im Hauptfeld, dessen Fahrer gemeinsam auf die Zielgerade einbogen und wurde guter 60., Frederik Einhaus wurde 18., während es Niklas Märkl nach seiner langen Flucht im Sprint noch zu Platz 23 reichte.

Alle Ergebnisse beim UCI Rennen des Cycling Club Albatros Ville-Pommeroeul: 18.GP Bati Metallo

Kein großes UCI-Rennen, aber den „ISC“-Klassiker, den Interstuhlcup-Auftakt in Fluorn bestritt Denis Jäckle für den RV Viktoria Niedereschach und griff zum ersten Mal in dieser Saison ins Renngeschehen ein. Der 15-Jährige fuhr in seinem ersten Saisonrennen „bei strömenden Regen und niedrigen Temperaturen mit klammen Fingern ein tapferes Rennen“, resümiert Trainer Willi Haßler: „Auf der schweren Strecke in Fluorn musste unser Jugendfahrer gegen die Senioren und Frauen kämpfen. Nach über einer Stunde belegte er Platz 28 des Rennens, wobei er den dritten Rang in seiner Altersklasse, der männlichen Jugend, erreichte. Denis wird in den nächsten Wochen versuchen seinen Trainingsrückstand wettzumachen, um sich dann noch weiter vorne zu platzieren.“

 

Text:uhu