Bild oben: sehr guter Artikel von Walter Leibundgut in der Berner Zeitung vom 19.Mai 2019 samt Foto von Iris Andermatt mit Jan Hugger 2.vl
Vor der prächtigen Alpenkulisse der anspruchsvollen Berner Rundfahrt 2019 sprintet Jan Hugger (Team Lotto Kern-Haus) auf den sechsten Platz und nahm eine weitere Top Ten-Platzierung mit nach Hause.
Bei der seit 1921 durchgeführte Rundfahrt im Kanton Bern standen 170 Kilometer mit insgesamt 2200 Höhenmeter im Roadbook. Das Feld der Elite nahm die schöne 34 Kilometer lange Runde mit dem rund elf Kilometer langen Anstieg zum Bergpreis am Frienisberg fünf Mal in Angriff. Im letzten Jahr musste das Traditionsrennen abgesagt werden, fand nun aber allen Befürchtungen eines kompletten Rückzugs zum Trotz und finanziell abgespeckt wieder statt. „Es war zwar ein recht kleines, aber sehr feines Fahrerfeld“, verrät Hugger. Mit dabei waren unter anderem Fahrer aus der Schweizer Nationalmannschaft, aus Pro-Kontinental- und Kontinentalteams. Der Schwenninger hatte mit Teamkollege Tobias Knaup gemeldet.
Wie in der Schweiz üblich wurde vom Start weg schnell gefahren, so, dass sich das Feld ständig dezimierte. Hugger stellte seine Kletterqualitäten unter Beweis, fuhr am Berg an der Spitze und konnte so reagieren. Bis zur vierten Runde, als sich fünf Fahrer absetzen konnten, darunter ein Trio von „Chambéry Cyclisme Formation“, dem AG2R-Nachwuchsteam.
Es galt diese Fluchtgruppe zu stellen. „Da unsere Verfolgergruppe immer weiter schrumpfte, nahmen Fabian Lienhard von „IAM Excelsior“ und ich das Ruder in der letzten Runde selbst in die Hand“, resümiert Hugger. Zusammen mit den verbliebenen drei Jungs von „Akros-Thömus“ machten sie Jagd auf die Spitzengruppe und stellten diese keine zwei Kilometer vor dem Ziel. „Ich musste mich möglichst gut positionieren und war schon recht früh vorn. An der 300 Meter-Marke begann ich meinen Sprint“, erklärt der 20-Jährige, wohlwissend, dass es ein sehr langer Zielsprint werden würde. Jan Hugger hatte zwar gegen die Sprinterbeine des späteren Siegers Stefan Bissegger (Swiss Racing Academy) keine Chance, erreichte aber mit dem Drittplatzierten, dem Vierten und Fünften „auf einer Höhe den Zielstrich“ (Hugger) und wurde Sechster. „Ich kann mit meiner Leistung ganz zufrieden sein und gehe zuversichtlich an meine nächsten Aufgaben“, fokussiert Hugger bereits das Fünf-Etappenrennen „Baltyk-Karkonosze-Tour“ (UCI 2.2) und dessen Prolog am Dienstag, 21.Mai, im polnischen Kolberg.
Text: uhu
Foto: Berner Zeitung 19.Mai 2019/Walter Leibundgut (Autor)/Iris Andermatt (Fotografin)