„Es war schnell, es war nett und hat Spaß gemacht“, fasst Jan Hugger (Team Lotto Kern-Haus) die ProAm-Nacht von Hannover zusammen. 30.000 Zuschauer feuerten am Montagabend ein kleines, feines Starterfeld an – mit sieben deutschen Radsport-Profis, die zum Teil direkt von der Tour de France (endete am Sonntag in Paris) anreisten – und mit 20 Kontinentalfahrern.

Das Après-Tour-Rennen von Hannover ist bei den Profis beliebt. Diesmal besetzt mit André Greipel und Marcel Sieberg (beide Lotto-Soudal), Rick Zabel und Nils Politt (beide Katusha-Alpecin), Simon Geschke und Maximilian Walscheid (beide Sunweb) und Robert Wagner von Lotto-Jumbo. 60 Minuten und zehn Runden mussten im Hauptrennen auf dem kurzen, sogenannten HotDog-Kurs am Friedrichswall mit seinem Ziehharmonika-Effekt (Tempo 60 auf den Geraden, Abbremsen vor den 180-Grad-Kurven) absolviert werden. Greipel siegte, Hugger wurde 23ster. Beim Ausscheidungsfahren mit Sieg von Geschke, war es Platz 13.

Titelbild - nach getaner Arbeit bei ProAM-Die Nacht von Hannover -  Bild von und mit Thomas Hebecker (Radsportverband Niedersachsen)

 

Am Sonntag ging es beim anspruchsvollen Rennen auf dem Nürburgring um wichtige Punkte zur „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ und darum, das Führungstrikot für Teamkollege Jonas Rutsch zurückzuerobern.

Hugger arbeitete auf der legendären Nordschleife mit der 17 Prozent steilen „Hohen Acht“ hart für seinen Kapitän und attackierte viel. Während sich eine kleine Gruppe mit Teamkollege Florian Nowak absetzen konnte, gelang es Hugger vier Kilometer vor dem Ziel zusammen mit einem weiteren Fahrer aus dem rund 40 Mann starken Feld herauszujagen. Er fand sich als Zweitbester „Lotto Kern-Haus“-Fahrer auf dem sehr guten 18.Platz bei 127 Startern (31 DNF) wieder. Das schwere Rennen entschied der luxemburgische U23-Meister Pit Leyder für sich. Jonas Rutsch verpasste knapp das BL-Führungstrikot, machte aber wichtige Punkte gut. Das „Team Lotto Kern-Haus“ verteidigte zudem seine Führung in der Bundesliga-Mannschaftswertung.

 

Drei Tage zuvor bestritt das derzeit beste deutsche Kontinental-Team aus Weitersburg bei Koblenz den „Grand Prix Cerami“ im belgischen Flandern. Das mit sieben World Tour-Teams, sieben Pro-Kontinental-Teams und elf Kontinentalteams besetzte UCI 1.1-Rennnen gewann nach 202 Kilometern der Brite Peter Kennaugh (Bora-Hansgrohe). Jan Hugger stürzte im 170 Mann starken Feld ausgerechnet am Fuße der berüchtigten Muur van Geraardsbergen. Der berühmte, grob gepflasterte Knackpunkt der Flandern-Rundfahrt ist 110 Meter lang, eng und bekannt für die bis zu 20 prozentige Steigung. „Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich den Anschluss ans Feld wieder fand. Als Team-Kapitän Joshua Hupperts auf einem Pavé-Stück Defekt hatte, habe ich ihn wieder mit vor gefahren. Nach 145 Kilometer war dann mein Tank mehr oder weniger leer“, erklärt er. Im Gruppetto und in Gesellschaft einiger Profis wie Bernhard Eisel (Team Dimension Data) fuhr der 20-Jährige Richtung Ziel, wurde aber nicht mehr auf die 14 Kilometer lange Schlussrunde gelassen.

 

Ab Mittwoch bis Sonntag steht für den U23-Fahrer aus dem Nachwuchs des RV Viktoria Niedereschach nun die Tour Alsace (1.-4.August) mit dem National-Team auf dem Rennplan.

Bild oben: Jan Hugger und die Tour Alsace im vergangenen Jahr - Ankunft bei miserablem Wetter auf die Planche des Belles Filles

Text: uhu

Fotos: Thomas Hebecker/ uhu

 

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