Er hatte sich seinen Einstand in seinem neuen Team 0711/CYCLING ganz anders vorgestellt. Jan Hugger musste sich abseits der sportlichen Leistung bei den Deutschen Meisterschaften im U23-Einzelzeitfahren und im Straßenrennen der Profis und Elite geschlagen geben. Sowohl im Kampf gegen die Uhr am Freitag auf einer flachen bis welligen Strecke, als auch im Rennen der Elite und Profis auf der Straße, konnte der 18-jährige Pechvogel die deutschen Titel-Wettbewerbe wegen Defekts nicht zu Ende fahren.

„Schade, ich war gut auf das Zeitfahren vorbereitet“, kommentierte der junge Schwenninger seinen, einem Defekt am Vorderrad geschuldeten, frühen Ausstieg nach nur vier Kilometer enttäuscht.

Da ahnte er aber noch nichts von seinem Malheur beim Straßenrennen am Sonntag, bei dem er wegen Bruch der Sattelstütze nach bereits sechzig Kilometer in der dritten von elf Runden aussteigen musste.

Das Stuttgarter Kontinental-Team 0711/CYCLING hatte neben Jan Hugger mit Moritz Fußnegger (ehemaliger Nachwuchsfahrer beim RSpV06 Schwenningen) zwei Fahrer beim Einzelzeitfahren der U23 am Start, die 31,2 Kilometer hin und zurück durchs Chemnitztal in Angriff nahmen. Moritz Fußnegger, dem als körperlich kleiner Fahrer eher die Berge als ein kräftezehrendes Zeitfahren liegt, schlug sich in einem starken Feld gut und belegte am Ende den 23.Platz.

Den Titel des Deutschen U23-Einzelzeitfahrmeister holte sich übrigens ebenfalls ein gebürtiger Schwenninger: Patrick Haller (rad-net ROSE Team/Schülerfahrer beim RV Viktoria Niedereschach bis 2010) jagte mit viel Druck zum Triumph gegen die Konkurrenz und die Uhr.

Es folgte am Sonntag das Straßenrennen, das die 0711/CYCLING-Jungs zusammen mit über 200 Elitefahrer, darunter Profis wie Greipel, Kittel und Degenkolb, in Angriff nahmen. Elfmal sollte die 19,4 Kilometer lange Runde mit dem rund zwei Kilometer langen Anstieg absolviert werden. Nach einhelliger Meinung der 0711/CYCLING-Fahrer der schwerste Meisterschaftskurs seit langem. Bereits in den ersten Runden suchten viele starke Fahrer in Ausreißergruppen die Flucht nach vorn, was das Rennen in der sächsischen Sommerhitze schnell und schwer machte. Nachdem zur Hälfte des Rennens die zwei größeren Gruppen vom Feld gestellt wurden, begannen die Attacken von vorn. Diesmal setzten sich in mehreren Gruppen insgesamt über dreißig Fahrer ab, die am Ende auch den Sieg unter sich ausmachten. Marcus Burghardt fuhr in seiner Heimatstadt als Erster über den Zielstrich und konnte das Meistertrikot überstreifen. Von über 200 Startern kamen am Ende nur 74 ins Ziel. Darunter Moritz Fußnegger, der zwar die entscheidende Attacke verpasste, mehrmals aber im Finale attackierte und als 48. ins Ziel kam . Derweil hatte Jan Hugger bereits geduscht. "So ist der Radsport, auch das kann passieren", so der Kommentar nach einem verkorksten Meisterschaftswochene.

 

Das nächste Rennen für Jan Hugger und Moritz Fußnegger im 0711|CYCLING ist kommende Woche die „Sibiu Cycling Tour“ (UCI 2.1) in Rumänien vom 5. bis 9. Juli 2017.

 

 Fotos: Roth-Foto über Hennes Roth - Herzlichen Dank!

Text:uhu//0711/Cycling