Bei bestem Rennwetter, aber mit Start um acht Uhr noch nicht ganz auf Betriebstemperatur, startete Juniorenfahrer Jan Hugger vom RV Viktoria 1910 Niedereschach zusammen mit BDR-Kader-Kollege Frederik Einhaus (RSV Concordia Forchheim) beim hervorragend organisierten 12.Grand Prix Oberbaselbiet im Basler Land

 

und sah sich am Start drei frischgebackenen Weltmeistern gegenüber. Mark Hirschi vom Team Roth, Reto Müller (Team Gadola Wetzikon) und Stefan Bissegger (GD Weilenmann/VC Bürglen-Märwil), die erst kürzlich in verschiedenen Bahndisziplinen zu den Weltbesten der U19-Klasse gekürt wurden, gelten auch auf der Straße als das Nonplusultra der Schweizer Juniorenradsportszene.

 

 

Bilder oben: Freddi Einhaus-Jan Hugger sowie das Weltmeister-Trio:Mark Hirschi, Stefan Bissegger und Reto Müller

Hugger und Einhaus gingen dennoch mit großen Chancen auf vordere Platzierungen auf den anspruchsvollen 7,9 Kilometer Rundkurs mit seinen zwei selektiven Anstiegen und sonst kaum flachen Passagen. Allerdings verpasste das deutsche Duo - noch auf frühen, lockeren Rennmodus eingestellt - gleich in der ersten von zehn Runden den schnellen Zug der drei Champions, die zusammen mit drei weiteren Fahrern des eidgenössischen Nationalkaders nicht lange gefackelt hatten und die Flucht ergriffen.

In Runde vier konnten sich die beiden Deutschen ebenfalls vom Hauptfeld absetzen und vergrößerten den Vorsprung zum Feld kontinuierlich, während der Anschluss nach vorn zu dem mit den drei Weltmeistern bestückten Sextett nicht mehr möglich war.

Hugger und Einhaus harmonierten dennoch ideal und wechselten sich in der Führungsarbeit bestens ab. Zusammen überquerten sie die Ziellinie und belegten nach Solosieger Mark Hirschi und dem im Sprint jagenden Quintett Platz sieben (Einhaus) und acht (Hugger).

Bild oben: Gemeinsam über die Ziellinie

Wermutstropfen für die U19-Nationalfahrer (nicht nur des BDR und der Schweiz): Am Freitagabend hatte der Bürgermeister von Nizza Philippe Pradal, nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP, die dort im September anstehende Europameisterschaften auf der Straße aus Sicherheitsgründen abgesagt. So fällt die EM im Nachhinein dem am französischen Nationalfeierteig im Juli in Nizza verübten Terroranschlag zum Opfer. Diese sollten vom 14. bis 18. September gefahren werden.

„Wir bedauern die Absage - aber aus Sicht der Franzosen ist das nachvollziehbar. Für den Radsport und die Gesellschaft ist das eine Niederlage! Wir warten jetzt mal die Stellungnahme der UEC ab - vielleicht gibt es ja eine Ersatzveranstaltung. Aber das scheint mir doch eher unrealistisch“, erklärte BDR-Vizepräsident Günter Schabel dem BDR-Organ „rad-net“.

Auch Jan Hugger und Frederik Einhaus haben Chancen auf die EM-Teilnahme im deutschen Aufgebot, sofern doch noch ein Ausweichort gefunden werden sollte.

 

Text/Fotos:uhu