So ist das eben: nur für einen endete der Grand Prix im Schlaraffenland: Zur riesigen, vier Kilo schweren Toblerone als Teampokal beim GP Rüebliland (gestiftet vom Schweizer Radsport-Fotografen Willy Knobel) reichte es den jungen Deutschen im Nationaltrikot nicht - die Schoki blieb diesmal bei den Eidgenossen.

 

Für Schokoladen-Liebhaber Jan Hugger und seine fünf Teamkollegen Leo Appelt (Niedersachsen), Jonas Rutsch (Hessen), Max Kanter, Richard Banusch (beide Brandenburg) und Felix Groß (Sachsen) im BDR-Trikot blieb bei der 39.Auflage der traditionellen Rüeblilandrundfahrt im Kanton Aargau Platz drei hinter der Schweiz und Dänemark. Das Etappenrennen wurde von viele Nationalmannschaften zur direkten Vorbereitung auf die in zwei Wochen stattfindenden Straßenweltmeisterschaften im amerikanischen Richmond nutzten.

Entsprechend topp besetzt war die Schweizer Rundfahrt der Junioren. Gemeldet hatten 19 Team, darunter Nationalteams aus zwölf Ländern sowie sechs Schweizer Regionalmannschaften (die Deutschen schickten übrigens einen Teil ihres eigentliches WM-Team zum letzten Check nach Italien, zum Giro delle Lunigiana, der wiederum weniger stark besetzt war).

Der Grand Prix Rüebliland nahe der deutschen Grenze bestand aus vier Etappen mit drei Straßenrennen in Roggliswil, Möhlin und Wohlen sowie einem ebenfalls in Möhlin stattfindendem Einzelzeitfahren. Bedingt durch die Ausgeglichenheit des großen Starterfeldes und einer zwar bergigen Streckenplanung, die aber letztlich für spektakuläre Ausreißversuche nicht selektiv genug war, endeten zwei der drei Straßen-Etappen im Massensprint des nahezu geschlossenen Feldes. Nur zum Auftakt gelang es einem Trio sich abzusetzen und das Podest unter sich auszumachen. Für die Fahrer im schwarz-rot-goldenen Trikot bedeutet die grobe Marschroute deshalb, Helferdienste für den Team-Sprinter Max Kanter aus Cottbus zu leisten und eigene Ambitionen zurückzustellen.

Mit unterschiedlichen Wettbedingungen hatten die Junioren am Samstag beim Einzelzeitfahren über 9,6 Kilometer auf der dritten Etappe in Möhlin zu kämpfen. Der Schwenninger Jan Hugger startete kurz vor einem starken Regenschauer, hatte deshalb mit einsetzenden Windböen zu kämpfen und wurde zusätzlich in einer Abfahrt von einem Privatauto behindert, was ihn aus dem Rhythmus brachte.

In der Gesamtwertung belegte der „Viktorianer“ im Nationaltrikot mit einer soliden, keine Schwäche zeigenden Leistung den 33.Platz unter den ursprünglich 110 gestarteten Fahrern. Zwölfter war der 17-Jährige in der inoffiziellen Wertung des jüngeren Jahrgangs.

Der Grand Prix war die fünfte Etappenfahrt für den junge Fahrer in dieser Saison.

Beim regionalen Interstuhl-Cup wurde die Rest-Saison eingeläutet. An den beiden Rennen am Wochenende nahm nur Jugendfahrer Denis Jäckle teil, da Emilia Herbst krankheitsbedingt ausfiel.

In Gremmelsbach bewältigte der „Viktorianer“ den schweren Anstieg über 4,2 Kilometer und 300 Höhenmeter hinauf zum Holops in 14:31,0 Minuten und konnte als jüngster Teilnehmer immerhin sechs Konkurrenten hinter sich lassen. In seiner Altersklasse belegte er den sechsten Platz und konnte sich zehn Punkte für die Gesamtwertung des Cups gut schreiben lassen.

„In Tieringen verlor der junge Dauchinger nach einer guten Startphase den Anschluss an die Konkurrenz und musste einige Überrundungen hinnehmen, wobei ihm die vorgeschriebene Jugendübersetzung nicht gerade hilfreich war. Er kämpfte sich aber wacker die gefürchtete Rampe hinter dem Betriebsgebäude der Firma Interstuhl hoch und ließ in seinen Bemühungen nie nach“, berichtet sein Trainer Willi Haßler. Wie am Vortag belegte Denis Jäckle bei der männlichen Jugend den sechsten Rang und wurde innerhalb des Kleinen Finales 26.

 

Text:uhu/Haßler

Foto:uhu