Die Präzision eines Schweizer Uhrwerks und Beine, die rhythmisch im Takt zur empfindlichen Frienisberg-Bergwertung hinauf trieben, waren das Rezept zu den sehr guten Platzierungen der beiden „Viktorianer“ Nowak und Hugger am Samstag bei der 92. Berner Rundfahrt
Beide starteten beim traditionellen und von „Pro Radsport Seeland“ bestens organisierten Renntag, dessen Hauptrennen der Herren-Elite zur UCI Europe Tour mit 1.2-Status zählt.
Knackpunkt der rund 34 Kilometer langen Rundstrecke war einmal mehr der Anstieg zum berüchtigten Frienisberg, der bereits fünf Kilometer nach der Startlinie begann und sich über 283 Höhenmeter nach oben zog.
Also etwas, das den beiden Bergspezialisten Leni Nowak und Jan Hugger bei guter Verfassung in die Karten spielen konnte.
Diese „Verfassung reichte der Juniorenfahrerin Nowak dann tatsächlich zum dritten Platz.
Zusammen mit ihren "Teammates" Katja Breitenfelnner (Team Mangertseder-WRSV/RSV Öschelbronn, Siegerin) und Lilli Lippert (Team Mangertseder-WRSV/ Seerose Friedrichshafen, Zweitplatzierte) setzte sie sich im Rennverlauf von den weiteren U19-Fahrerinnen ab und sprintete (während die Frauen im gemeinsam gestarteten Rennen nochmals auf eine weitere Runde gingen), nach insgesamt 68 gefahrenen Kilometern und addierten 840 Höhenmetern aufs Podest und zu Rang drei.
Während bei den Juniorinnen 13 Fahrerinnen gestartet waren, welches sich zusammen mit den Frauen zu einem stattlichen Feld von 50 Fahrerinnen summierte, fand sich Jan Hugger in einem Riesenfeld von insgesamt 127 Startern (56 Junioren und 71 Amateure) aus 14 Nationen wieder. Da - wie in der Schweiz eigentlich gern praktiziert - ein vom Start weg flottes Tempo eingeschlagen wurde, zersplitterte das Feld schon beim ersten langen Anstieg in mehrere größere Felder und kleinere Gruppen.
Taktisch clever im ersten Drittel des Spitzenfeld unterwegs, spielte „Viktorianer“ Hugger seine Qualitäten am Berg fast optimal aus, während sich in den folgenden beiden Runden die Gruppen weiter dezimierten. Im Finale bog der Sechzehnjährige als Erster auf die 500 Meter lange und breite Zielgerade und ersprintete sich nach den zurückgelegten 102 Kilometern und 1260 Höhenmetern einen ausgezeichneten neunten Platz im Feld der Junioren, in dem auch eidgenössische und kasachischen Nationalfahrer unterwegs waren. Damit wurde er zudem Dritter des jüngeren Jahrgangs.