Niedereschach-
Radwege sollen verbessert werden
Von Albert Bantle 16.11.2017
-Schwarzwälder Bote
Sie bilden die Führungsmannschaft der Montagsradler und bringen sich in besondere Weise ein (von links): Alfred Merkle, Wolfgang Tauser, Karin Tauser, Werner Kraus und Willi Wipf. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote
Zu einer in der Gemeinde nicht mehr wegzudenkenden Institution haben sich die von Wolfgang Tauser geleiteten Montagsradler des Radfahrervereins Viktoria entwickelt.
Niedereschach. Für Bürgermeister Martin Ragg sind die Radler stets ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Instandhaltung, Instandsetzung oder den Neubau von Radwegen in der Gemeinde geht. Jetzt zogen die Montagsradler im Restaurant "Bantle" Bilanz über die abgelaufene Saison.
Wolfgang Tauser freute sich bei der Begrüßung besonders über die beiden aus den Reihen der Radler stammenden Musiker Ludwig Lipp und Franz Stern, die als "Radler-Duo" im Rahmen der Versammlung ihr musikalisches Comeback feierten. Tauser gab einen informativen Bericht über die abgelaufene Montagsradlersaison, die am 14. März begann und am 26. Oktober nach insgesamt 32 Ausfahrten beendet wurde. Dabei habe man wunderschöne Landschaften gesehen, sowohl bei den Touren "Rund um Niedereschach" als auch bei den Tagestouren in fernere Gefilde wie dem Linzgau, der Bodenseeregion, der Schwäbischen Alb oder durch den Kaiserstuhl.
Tauser freut sich über die gute Beteiligung und untermauert diese mit Zahlen und Statistiken
Tauser freute sich über die gute Beteiligung und untermauerte diese mit einer Vielzahl von Zahlen und Statistiken. Pro Tour waren im Schnitt 18 Radler mit dabei, das Maximum lag bei 27 Teilnehmern. Angeführt wurden die Touren von Wolfgang Tauser, und das "Schlusslicht" bildete stets dessen Frau Karin. Sie schaute, "dass kein Radler verloren geht".
Werner Kraus, der während der Ausfahrten stets gekonnte und waghalsige Filmaufnahmen machte, zeigte diese im Rahmen der Jahresabschlussfeier. Eine Herzensangelegenheit war es "Kapitän" Wolfgang Tauser, seinen beiden "Offizieren" Willi Wipf und Alfred Merkle zu danken.
Speziell das unschätzbare Wissen von Willi Wipf, der weit über den Schwarzwald-Baar-Kreis hinaus eine Vielzahl von Radwegen wie seine Westentasche kennt, sei für die Montagsradler von großem Wert.
Einen breiten Raum nahmen die Ausführungen von Bürgermeister Martin Ragg ein, der nicht nur über die aktuelle Kommunalpolitik informierte, sondern zur Freude der Radler auch aus dem Bereich des Radwegebaues auf Gemarkung der Gesamtgemeinde Niedereschach viel Positives zu berichten hatte.
Der Gemeinderat habe es sich nicht leicht gemacht, für 2018 zu notwendige Priorisierung bei den Investitionsmaßnahmen vorzunehmen. Ausführlich erläuterte Ragg, weshalb 2018 der Ausbau des Glasfasernetzes, die Umstellung auf LED im Bereich der Straßenbeleuchtung und die Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes in Niedereschach oberste Priorität haben. Was das Radwegenetz angeht, informierte Ragg darüber, dass die Gemeinde plane, auf dem bestehenden Radweg von Niedereschach nach Schabenhausen bei der Asphaltierung "einiges in Ordnung zu bringen". Vorläufig lediglich mit einem wassergebundenen Belag versehen, bleibt das Radwegstück von Niedereschach nach Horgen, man behalte hier den Wunsch der Radler nach einer Asphaltierung im Blick. Verbessert werden solle in jedem Fall die Radwegverbindung vom Schabenhauser Grillplatz nach Fischbach. Zusammen mit Wolfgang Tauser und Ortsbaumeister Leopold Jerger, habe da bereits eine gemeinsame Lösung durch den Wald gefunden, und diese Maßnahme solle 2018 auch umgesetzt werden.
Dann ging der Schultes auch noch auf die Sanierung der L 181 durch das Land ein, die bereits im Vorfeld und dies seit neun Jahren, von viel Ärger und Diskussionen begleitet sei.
2018 solle es endlich losgehen und für die Radler erfreulich sei, dass das Land in diesem Zusammenhang plane, einen Geh- und Radweg von Fischbach nach Erdmannsweiler zu bauen. Im Ortsteil Kappel seien Überlegungen im Gange, eine Radwegverbindung vom Bereich im hinteren Ammelbach in Richtung Weilersbach zu schaffen. Ein Fachbüro untersuche diese Möglichkeiten und vor einer Umsetzung müsse man natürlich auch noch mit Weilersbach reden.
Text/Foto:Albert Bantle
Zusatz im Südkurier vom 16.11.2017:
Vereinsgeschichte
Der Radfahrerverein "Viktoria" wurde am 4. Juni 1910 gegründet und war der erste Sportverein, der in Niedereschach ins Leben gerufen wurde. Mit sportlichen Größen, wie Engelbert Hugger und nach ihm seine Söhne Erich und Hubert, wurde Niedereschach in den 50er Jahren im gesamten süddeutschen Raum bekannt, als die "Grünen Teufel" berühmt-berüchtigt und von der Konkurrenz gefürchtet, machten sie unter anderem bei "Rund um Köln" die Pflastersteine unsicher und fuhren zudem im nationalen Amateurkader. Bei den international großen Rennen in der Schweiz, in Österreich oder Jugoslawien gewannen die Hugger-Brüder viele Straßen- und Bahnrennen. Größter Erfolg für Hubert Hugger war der Gewinn der süddeutschen Meisterschaft 1950. (gdj)